Baltikum (Region)
Baltikum
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1 Begriff
Das B. ist keine Einheit, wie wir sie gerne wahrnehmen wollen und der Begriff selbst nahelegt. Erstaunlich ist die verbreitete Unkenntnis über die Tatsache, dass dort drei eigenständige Republiken liegen, die zwar eine Reihe von Gemeinsamkeiten haben, aber auch viele Unterschiede in Sprache, Kultur, Geschichte und Politik. „Baltische Sprachen“ im eigentlichen Sinne sind nur Lettisch und Litauisch. Es sind eigenständige indoeuropäische Sprachen. Das inzwischen ausgestorbene Prußisch gehörte auch dazu. (Die Bezeichnung Preußen kommt daher.) Estnisch dagegen ist mit dem benachbartem Finnisch verwandt und nach ganz anderen Prinzipien aufgebaut.
Für westliche Beobachter sind die kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Estland und Lettland (ungeachtet der sprachlichen Unterschiede) auffallend: beide sind über einige Jahrhunderte hinweg lutherisch und hansisch geprägt worden. Litauen ist weit überwiegend katholisch und hat nach wie vor Ähnlichkeiten mit dem benachbarten Polen. Und all das wiederum liegt daran, dass die einzelnen Staaten teilweise auch einen recht unterschiedlichen Weg in der Geschichte genommen haben. Sie haben sich bis zum Beginn der Eigenstaatlichkeit abwechselnd oder gleichzeitig in dänischem, deutschem, polnischem, schwedischem und russischem Besitz befunden, waren immer „das Kleingeld der Geschichte“, wie es in Lettland sarkastisch heißt.
Der Begriff B. kommt sehr wahrscheinlich von ›Mare Balticum‹ („Baltisches Meer“). Laut Rainer Eckert, dem führenden baltischen Sprachforscher aus Greifswald, ist es ein die Ostsee bezeichnender Kunstbegriff aus dem Mittelalter, bei dem sich die europäischen Gelehrten – wie damals üblich – der lateinischen Sprache bedienten. Die Bezeichnung B. selbst ist weitaus jüngeren Datums, sie hat sich in der deutschen Sprache seit dem Ersten Weltkrieg und den darauf folgenden Bürgerkriegen durchgesetzt und ist auch in einzelne dortige Sprachen als Sammelbezeichnung eingegangen (z. B. lett. Baltija). In Estland ist sie keineswegs unumstritten.
Tacitus hatte in seiner Reisebeschreibung die Bewohner des heute als B. bekannten Raumes ›Aesti[i]‹ genannt (das Ethnonym Esten ist davon abgeleitet). Ob damit die finnougrischen Ostseevölker (u. a. Finnen, Esten, Ingrier, Woten, Liven) oder die i. e. S. baltischen Völker und Stämme (Litauer, Prußen, Jatvinger, Kuren, Semgaller, Lettgaller, Selen etc.) gemeint waren, ist offen.
Die i. e. S. baltischen Völker sind etwa ein halbes Jahrtausend v. Chr. von den aus östlicher Richtung kommenden Slawen in das Gebiet des heutigen B.s gedrängt worden und führten dabei Kämpfe mit den ostseefinnischen Völkern um das Territorium, die z. T. zu Lasten der Balten gingen. Für die alten Kuren bspw. (die gefürchtetsten Ostsee-Seeräuber jener Jahre) ist eine finnougrische Oberschicht belegt. Die im Lettischen bzw. Litauischen gebräuchlichen Bezeichnungen ›Baltkrievija‹ bzw- ›Baltarusija‹ für Weißrussland legen nahe, dass die Bewohner dieses Landes als russifizierte baltische Stämme (oder umgekehrt) betrachtet wurden.
Warum aber haben sich die mittelalterlichen Gelehrten für die Konstruktion ›Mare Balticum‹ entschieden? Ein Großteil des B.s hieß zwischen 1346 und 1561 offziell ›Livländische Konföderation‹ und war ein kompliziertes Gebilde weltlicher und geistlicher Territorien. Im allgemeinen Sprachgebrauch wurde deshalb die Bezeichnung ›Livland‹ verwendet, die auch Kurland, Lettgallen und Semgallen einschloss, also das gesamte heutige Estland und Lettland bezeichnete.
Es ist anzunehmen, dass die Region besonders wegen des Goldes der Ostsee, des Bernsteins, für Kaufleute interessant war. Die Völker, auf die sie beim Handel stießen, waren die oben genannten baltischen Völker i. e. S., die sich selbst als „rein, weiß, hell, licht etc.“ bezeichneten (lettisch: balts, balta, litauisch: baltas, balta). Als „Balten“ bezeichneten sich später die Deutschen im B. (Deutschbalten); die Angehörigen der i. e. S. „baltischen“ Völker verwendeten eher die eigenen Volks- und Stammesbezeichnungen.
2 Geschichte
Es gab vor der Ordenszeit im B. eine Reihe von Gemeinwesen, die man als kleine „Staaten“ bzw. „Gaue“ bezeichnen kann. Wichtigster und einflussreichster „Gaufürst“ war im jeweiligen Stammesgebiet derjenige, der über die mächtigste Burganlage gebot. Diese Fürsten werden in den zeitgenössischen Berichten über die baltische Region als ›rex‹, ›dux‹ oder ›princeps‹ bezeichnet. Das Stammesgebiet und seine Gaue waren streng hierarchisch geordnet, die führenden Positionen erblich.
Viele der heutigen Ortsbezeichnungen, die in der lettischen Sprache auf -i, in der litauischen Sprache auf -ai enden, sind in dieser Zeit entstanden. Weiler bzw. einzelne Dörfer (lett. Sing. ciems, Pl. ciemi) als Dienstleistungs- und Handelszentren ergänzten diese Struktur. Die ›Vaideloši‹ (lett., litau. Vaideliotas) waren nicht nur Priester der Naturreligionen, sondern hatten auch eine hochangesehene Sozialhelfer-Funktion.
Das B. war auf Grund seiner geographischen Lage längere Zeit relativ geschützt vor Einflüssen aus dem westlichen Europa. Im Süden und Südwesten war es in der Gegend Niederlitauens (Žemaitija) von Sümpfen begrenzt, auf alten Karten wird dieses Gebiet als „die Wildnis“ bezeichnet. Im Osten gab es dichte Wälder. Der Zugang war also v. a. über die Ostsee möglich. Der Beginn der Besiedlung ist deshalb zum Ende des 12. Jh. mit der sog. Aufsegelung anzusetzen. Michael Garleff, einer der profiliertesten Experten zur baltischen Geschichte, schreibt, dass sie ein Ergebnis der drei Tendenzen war, die das Mittelalter bestimmten: des aufblühenden Fernhandels, der planmäßig betriebenen Mission und der deutschen Siedelungsbewegung nach Osten.
In diesen Jahren ist der Beginn der Hanse anzusetzen, jenes länderübergreifenden Städtebundes, der mehrere Jahrhunderte die Geschicke in der Ostseeregion bestimmen sollte. Bei der Missionierung gingen Kirche und bewaffnete Macht Hand in Hand.
Die deutsche Ostkolonisation oder Ostsiedelung wurde im B. militärisch gesichert und durchgeführt vom Schwertbrüderorden, einer ähnlichen Organisation wie dem Deutschen Orden. Dieser Orden zog v. a. Adlige aus Westfalen, dem Rheinland und dem südlichen Niedersachsen an. Die Realteilung des väterlichen Besitzes (wie in Süddeutschland üblich) war hier aufgrund des tradierten Rechtes nicht möglich, so dass der zweite, dritte usw. Sohn leer ausgingen. Gleiches galt für die freien Bauern. Nun bot sich im Osten Gelegenheit, Land zu erwerben, zudem noch mit dem Segen der Kirche.
In die späteren Ostgebiete des Deutschen Reiches (wie z. B. Westpreußen) zogen ochsenbespannte Trecks geführt von Adligen. Um das von Sümpfen geschützte Gebiet des B.s zu erreichen, hätten die Bauern mit ihren Gespannen Schiffe besteigen müssen, was die meisten von ihnen ablehnten. Dort bildete eine deutsche Bauernschicht das Rückgrat der Ostkolonisation. Im B. fehlte sie fast völlig und die Besiedelung war Sache einer kleinen Oberschicht, des Adels, später ergänzt durch städtische Mittelschichten. Für Jahrhunderte war die soziale Frage gleichzeitig eine nationale Frage und umgekehrt.
Auf Anweisung des Papstes vereinigten sich beide Orden 1237, Hauptsitz im Ostseeraum war die Marienburg in Westpreußen. Der Hochmeister hatte zeitweise Reichsfürstenstatus. Der Ordensstaat galt als das am besten organisierte Gemeinwesen im Europa seiner Zeit, was freilich meist mit eiserner Hand erreicht wurde. Das wiederum führte zu Spannungen innerhalb des deutschen Adels und des deutschen Bürgertums in den Städten; expansionistische Absichten zu Auseinandersetzungen mit dem umgebenden Großreich Polen-Litauen.
Litauen führte seit dem frühen Mittelalter in der Union mit Polen ein jahrhundertelanges eigenstaatliches Leben; es war eine europäische Großmacht mit Grenzen von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und besiegte den mächtigen Deutschen Orden. Nach innen war es eines der liberalsten Staatswesen, das Verfolgten aus dem übrigen Europa eine neue Heimat bot. Der Zuzug der westeuropäischen Juden nach Wilna (litau. Vilnius), ins „Jerusalem des Ostens“, hat hier seine Grundlage. Es würde zu weit führen, auf die komplizierte und verwirrende Geschichte der Beziehungen des Ordens und seines Nachbarn Litauen einzugehen. Sie ist im hohen Mittelalter durch wechselnde Fronten, Intrigen, höfische Diplomatie und blutige Auseinandersetzungen gekennzeichnet.
Die Geschichte des Großreiches Litauen beginnt mit dem sagenumwobenen Mindaugas, setzt sich über Gediminas fort, dessen Sohn Jogaila (poln. Jagiełło) eines der großen Meisterstücke der Machtsicherung jener Zeit gelang. Durch die christlich-katholische Taufe, die Heirat mit der polnischen Thronfolgerin Jadwiga und seine Inthronisierung als polnischer König 1386 begründete er die vier Jahrhunderte dauernde sog. Jagellonische Union von Polen und Litauen. Zugleich war das ein entscheidender Schritt auf dem Wege der Entmachtung des Ordens. Deutlich wurde die neue Situation mit der Schlacht von Grunwald/Tannenberg 1410, als der Orden innere Spannungen in Polen-Litauen zu nutzen suchte und eine vernichtende Niederlage erlitt, in deren Gefolge er Žemaitija, d. h. die zeitweise gewonnene Landverbindung zwischen beiden Teilen des Ordensstaates (Preußen und B.), wieder abgeben musste. Die Grenzen, die seinerzeit gezogen wurden, gelten z. T. heute noch (und bilden die litauische Westgrenze).
Ein letztes Mal suchte der Orden zu Beginn des 16. Jh. seine Kraft zu zeigen, insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem aufstrebenden Russland, übrigens mit Hilfe von Esten und Letten. Doch den letzten Anstoß gab die Reformation: Aus der Erbmasse des Ordensstaates entstanden zwei weltliche autonome Herzogtümer im polnischen Staatsverband: Preußen (1525) sowie im B. Kurland und Semgallen (1561), also das südwestliche Lettland, das der letzte Hochmeister des Ordens, Gotthard Kettler, übernahm, der 1562 die Auflösung des Ordensstaates erklärte. Das neue Herzogtum war eines der für die damalige Zeit modernsten Staatswesen. Herzog Jakob förderte wissenschaftlichen und technischen Fortschritt. Kaufleute beteiligten sich erfolgreich am Fernhandel; es gab sogar Kolonien in Übersee (Gambia und Tobago).
Der Rest Alt-Livlands wurde dagegen zwischen den Großmächten Polen-Litauen, Schweden und Russland hin- und hergeschoben. Das heutige Estland wurde 1561 schließlich schwedisch, Livland nördlich der Düna polnisch. Riga blieb noch einige Zeit unmittelbar dem deutschen Kaiser unterstellt.
Das ›Privilegium Sigismundi Augusti‹ („Privileg des polnischen Königs Sigismund II. August“) von 1561 gewährte dem deutschen Adel die Beibehaltung der lutherischen Konfession, die weitere Gültigkeit des bisherigen deutschen Rechts, die Besetzung von Ämtern nur mit Deutschen, die hohe Gerichtsbarkeit des Grundbesitzers über die Bauern und deren „Schollenpflichtigkeit“.
Die Auseinandersetzungen mit Russland nahmen zu. Der Livländische Krieg (1558–83) wurde mit besonderer Grausamkeit geführt. Letzten Endes gelang es aber Schweden, Polen und Litauern, die russischen Truppen aus ihren Landesteilen wieder zu vertreiben.
Um 1600 versuchte König Sigismund von Schweden und Polen, neue Verhältnisse im B. zu schaffen, in dem er das schwedische Estland dem polnischen Reichsteil zuschlug. Im lutherischen Schweden wurde das mit Argwohn betrachtet, es kam zur bewaffneten Auseinandersetzung. Gustav Adolf, seit 1611 König von Schweden, eroberte 1629 Estland zurück und dazu den größeren Teil von Livland. Der 1629 bei Polen verbliebene, östliche Teil Livlands, das heutige Lettgallen (lett. Latgale), nahm seither sprachlich und kulturell eine Sonderentwicklung.
Der Adel bekam unter schwedischer Herrschaft seine Privilegien bestätigt, allerdings seinen Rechten gegenüber den heimischen Bauern und damit der Willkür der Gutsherrschaft wurden deutliche Grenzen gesetzt. Die „gute Schwedenzeit“ begann. Karl XI. (1672–97), einer der Nachfolger Gustav Adolfs, suchte die Verhältnisse im Lande grundlegend zu verändern. Die angeordnete „Güterreduktion“ sorgte dafür, dass fünf Sechstel des adligen Grundbesitzes vom schwedischen Staat eingezogen wurden, da sie ehemals staatlicher Grund, Lehen, Schenkungen etc. waren. Domänen wurden eingerichtet, die vom Adel gepachtet werden konnten. Die Bauern dieser Güter waren rechtlich erheblich besser gestellt als die der adligen Gutshöfe. Die lettische und estnische Bevölkerung erfuhr besondere Förderung in Bildung, Religion und ihrer Kultur. Bibelübersetzungen, die Kodierung der Schriftsprache, die Einrichtung von Schulen und besonders die Universität von Dorpat (estn. Tartu) sind zu nennen.
Der deutschbaltische Adel kritisierte massiv diese Pläne, Fühler nach Russland wurden ausgestreckt. Im Ergebnis des schwedisch-russischen Nordischen Kriegs fielen Livland und Estland 1721 an das Russische Reich, die Privilegien des deutschen Adels aber wurden bestätigt. Die Situation der Bauern verschlechterte sich wieder gegenüber den Jahren der schwedischen Herrschaft. Unentgeltliche Arbeit nach Maßgabe des Gutsherrn, Prügelstrafe, Verkauf von Leibeigenen, Einzug des Bauernlandes etc. wurden wieder möglich. Der Gutsherr hatte die volle Rechtsgewalt. Beschlüsse von 1765, die die Situation etwas entschärfen sollten, bedeuteten keine grundsätzliche Änderung.
Auch das autonome Kurland geriet unter Zarin Anna Ivanovna (1730–40) mehr und mehr unter russischen Einfluss. Unter dem Eindruck der Teilungen Polen-Litauens dankte der Herzog 1795 ab und der Landtag beschloss den Anschluss an das Russische Reich.
Es bleibt ein Aspekt zu erwähnen; das Verhältnis zwischen der deutschen Oberschicht und den nationalen Mehrheiten im heutigen Lettland und Estland war in jenen Jahrhunderten schlecht. Wer als Lette oder Este den sozialen Aufstieg schaffen wollte, musste (um einen modernen Begriff zu verwenden) die „deutsche Leitkultur“ akzeptieren, d. h., sich germanisieren und einen deutsch klingenden Namen annehmen. Die deutsche Oberschicht blieb allen Herren treu ergeben, sofern ihre Rechte und Privilegien respektiert wurden, auch, als mit der dritten Teilung Polen-Litauens alle Reste baltischer Eigenstaatlichkeit im Russischen Reich verschwanden. Der deutschbaltische Adel wurde zum Beginn des 19. Jh. mehr und mehr zur Elite des Zarenreiches, Generäle, Minister und Wissenschaftler gehörten dazu.
Und damit senkte sich im Westen das erste Mal eine Art Vorhang über das Geschehen. Dass die Aufhebung der Leibeigenschaft in den baltischen Provinzen (1816–19) in eigentumsrechtlicher Hinsicht faktisch wenig an der Situation der Bauern änderte, wurde kaum registriert. Die Vorgänge im B. waren nur mäßig interessant. Umgekehrt galt das weit weniger. In der Zeit des „nationalen Erwachens“ bildete sich eine nationale Elite (in Lettland und Estland) heraus, die nicht mehr bereit war, die Germanisierung als Voraussetzung für den sozialen Aufstieg zu akzeptieren. Es war die Zeit, als diese nationale Elite die eigene Geschichte entdeckte, aufschrieb und interpretierte. „Autoren und Archivare der Nation“ hat der lettische Kulturwissenschaftler Deniss Hanovs sein Projekt genannt, zu dem er Quellenforschungen in Lettland und in Deutschland betrieben hat. Die Ergebnisse sind höchst interessant: Die Nationalbewegungen in den baltischen Provinzen haben durchaus von den Erfahrungen der deutschen Nationalbewegung gelernt, mag auch das Verhältnis beider Volksgruppen in der nordosteuropäischen Heimat eher gespannt gewesen sein.
Zentral für die „nationale“ Politik wurde die Mahnung, die Opferrolle zu überwinden, nicht vor allen Herren den Kopf zu beugen und endlich politisch aktiv zu werden. Und es darf nicht vergessen werden, dass es auch im Deutschland jener Zeit immer engagierte Politiker gab, die die baltischen sozialen und nationalen Bewegungen unterstützten; August Bebel (1840–1913) etwa war einer der prominentesten. Sozialistische und sozialdemokratische Ideen waren im B. sehr populär. Das neue nationale und sozialpolitische Selbstbewusstsein führte aber auch dazu, dass die Revolution von 1905 in den Ostseeprovinzen im Vergleich zu den anderen russischen Reichsteilen viel gewaltsamer war, wodurch bei der russischen Regierung Überlegungen aufkamen, weitere deutsche Bauern zur Stabilisierung der nationalen und sozialen Verhältnisse im B. anzusiedeln.
In Litauen verlief die Entwicklung anders. Nach dem Aufstand von 1863/64 wurde die litauische Nationalkultur, Sprache und lateinische Schrift von der russischen Regierung massiv unterdrückt und Aktivisten agierten vom benachbarten Ostpreußen aus mit Duldung der preußischen Regierung, wo litauisches Schrifttum gedruckt und über die russische Grenze gebracht werden konnte; in der litauischen Sprache gibt es seitdem das Wort „Bücherträger (litau. knygnešys). Die Verhältnisse beider Völker waren seitdem entspannt und freundschaftlich.
Zum Ende des Ersten Weltkrieges erlangte die Region erneute Aufmerksamkeit im Westen bzw. Deutschland. Ausschlaggebend dafür war:
1. Die deutsche Front verlief bis 1917 an der Düna. Litauen und Kurland (das südliche spätere Lettland) wurden vom Oberkommando der Ostfront verwaltet und kurz als das ›Land OberOst‹ bezeichnet. Mit Beginn des September 1917 wurde bis Kriegsende das gesamte B. (inklusive Estlands) deutsch besetzt.
2. Die Pläne der deutschen Heeresleitung sahen vor, Polen, Litauen und ein neues baltisches Herzogtum erstehen bzw. wiedererstehen zu lassen. Deutsche Fürsten waren schon als künftige Herrscher ausgewählt. (Der Herzog von Urach sollte als Mindaugas II., König von Litauen werden, der König von Preußen – in Personalunion – baltischer Herzog.)
3. Es fanden blutige Kämpfe zwischen „Roten“ und „Weißen“ statt, an deren Ende die staatliche Unabhängigkeit der drei baltischen Republiken stand. Auf der „weißen“ Seite kämpften nationalistische lettische und estnische Verbände, unterstützt von Einheiten der Deutschbalten und reichsdeutschen regulären Truppen, die nach Kriegsende auf Wunsch der Alliierten zeitweise im Lande verblieben bzw. dann als Freikorps weiterkämpften. Sie sollten dafür später als Gegenleistung eine Bauernstelle erhalten. Der Krieg wurde mit besonderer Grausamkeit geführt.
4. Auf Seiten der „Weißen“ gab es Auseinandersetzungen zwischen Nationalisten und Deutschbalten, die eine einflussreiche deutsche Rolle gewahrt sehen wollten. Nach dem prodeutschen Niedra-Putsch 1919 in Lettland wurden die deutschen Freikorps-Soldaten ausdrücklich von der kommenden Landverteilung ausgeschlossen.
In den baltischen Staaten entstanden parlamentarische Republiken, die sich am westeuropäischen Muster orientierten und die große Reformprojekte in Angriff nahmen, wie die Landreformen. Der große Grundbesitz wurde in allen Ländern mehr oder weniger entschädigungslos enteignet: Mit „halbbolschewistischen Bauernrepubliken, die an die Neger- und Indianerstaaten Mittelamerikas erinnern", wurden sie deshalb in der Propaganda aus dem deutschen Ausland verglichen. Die nationale Minderheitengesetzgebung insbesondere in Estland, aber auch in Lettland, war vorbildlich und kann auch heute noch als solche gelten.
Bedeutende Ereignisse (einmal abgesehen vom Wilna-Konflikt und von der Memelland-Frage) waren seinerzeit nicht zu konstatieren. Es gab verschiedene große und kleine Probleme im Inneren. Vorrang hatten wirtschaftliche und soziale Fragen. Mit dem Putsch in Litauen 1926 und den Coups in Lettland und Estland 1934 gab es autoritäre Rückschritte. Das Verhältnis zwischen der Mehrheitsnationalität und den Minderheiten wurde gespannter. Neue Nationalkulturen sollten entstehen oder besser, was die autoritären Regime dafür hielten: eine griffige Volkstümelei von Gesang, Tanz und Trachten. „Lettland den Letten“ hieß es etwa in Riga. Und dabei wurde auch Geschichte umgeschrieben.
Wie im übrigen Europa bedienten sich die baltischen Staatsführer Konstantin Päts (Estland), Kārlis Ulmanis (Lettland) und Antanas Smetona (Litauen) einer Reihe von äußeren Elementen der Regime Mussolinis und Hitlers. Die Wirtschafts- und Sozialpolitik dieser Zeit, ausgerichtet auf die Vergrößerung des Staatssektors, die Förderung von Genossenschaften und Verbesserungen im Sozialwesen harrt noch einer gründlichen Erforschung. In der Sicherheitspolitik kam eine Zusammenarbeit nicht über Ansätze hinaus. Unsinnige Voraussetzungen, wie diejenige, dass die Hauptgefahr vom Deutschen Reich ausgehe, bestimmten lange die Politik.
1939 teilten sich die Diktatoren Hitler und Stalin das östliche Europa (Hitler-Stalin-Pakt). Das B. fiel dabei (Litauen in Nachverhandlungen) dem sowjetischen Einflussbereich zu. Die deutschen Volksgruppen in Estland und Lettland wurden 1939 aufgrund einer Vereinbarung der deutschen Reichsregierung und der lettischen bzw. estnischen Regierung – häufig gegen ihren Willen – ausgesiedelt und in den eroberten polnischen ›Warthegau‹ gebracht.
Die autoritären Regime, die lange Zeit als Stabilitätsfaktor in der Region galten, verschwanden schneller als erwartet. „Volksregierungen“ kamen durch inszenierte Wahlen an die Macht und „baten“ nach kurzer Zeit um die Aufnahme ihrer Länder in die Sowjetunion. Die Diktatoren Päts und Ulmanis hatten gehofft, auch in Zeiten einer „Volksregierung“ im Amt zu bleiben. Das ging einige Wochen gut, dann wurden Ulmanis und Päts ins Innere der Sowjetunion verbracht, Smetona gelang die Flucht in die USA.
Dann folgte ein Jahr als Sowjetrepublik. Noch ist nicht ausreichend erforscht, wie die Mehrheit der Bevölkerung zu dieser Entwicklung anfänglich stand. Doch dem NKWD folgten sehr bald die ersten Deportationen 1941. Später ist häufig argumentiert worden, dass die meisten der sowjetischen Kommissare jüdischer Herkunft gewesen seien, was zu den antisemitischen Tendenzen in der wachsenden Ablehnung des sowjetischen Regimes geführt habe. Tatsächlich hat aber die jüdische Bevölkerungsgruppe bei den Deportationen kurz vor dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht den relativ höchsten Anteil gestellt. Nach dem Abzug der Roten Armee und bevor die Deutsche Wehrmacht einmarschierte, kam es, besonders in Litauen und Lettland, zu fürchterlichen Massakern an der jüdischen Bevölkerung. In Estland wurden die wenigen Juden in einer Nacht von ›Selbstschutz‹-Verbänden (estn. Omakaitse) umgebracht.
Die deutsche Besatzungszeit von 1941 bis 1944/45, die positiver als die sowjetische im Gedächtnis der Bevölkerung geblieben ist, war zunächst von einem zögernden Verhältnis beider Seiten zueinander geprägt. Die deutschen Behörden lösten unverzüglich die spontan entstandenen baltischen Selbstschutz- und Selbstverwaltungsorganisationen auf. Beim Neuaufbau der landeseigenen Selbstverwaltungen wurde – wegen der historischen Belastungen – auf die Hinzuziehung von Deutschbalten weitestgehend verzichtet. Im Kontext der Kriegswende nach der Schlacht um Stalingrad, gab es Angebote der landeseigenen Selbstverwaltungen, Nationalarmeen zur Unterstützung der deutschen Wehrmacht aufzustellen. Ziel war eine Wiederherstellung der Unabhängigkeit mit einem Status, wie ihn etwa die Slowakei im Herrschaftsbereich des nationalsozialistischen Deutschland hatte. Am 19.3.1945 wurde in Liepāja das „Nationalkomitee Lettlands“ gegründet, womit Lettland faktisch als selbständiger Staat wiederhergestellt war. In der heutigen Geschichtsschreibung Lettlands wird die (durchaus distanzierte) Kooperation mit der deutschen Besatzungsmacht fast zum Widerstand verklärt. Eine kritische Auseinandersetzung mit den baltischen Verbänden der Waffen-SS fehlt fast gänzlich
Eine Partisanenbewegung (die sog. Waldbrüder) agierte bis 1954/56. Zwei weitere Deportationswellen (1944–46 insgesamt ca. 100.000 Personen aus dem gesamten B., März 1949 rd. 50.000 Personen aus Estland, ca. 43.000 aus Lettland, 70.000 aus Litauen [weitere 40.000 im September des Jahres]) waren die Reaktion darauf.
Aber in den 50er Jahren nahm nach dem militärstrategischem auch das wirtschaftliche Interesse Moskaus an den Ostseerepubliken zu, die für osteuropäische Verhältnisse relativ hoch entwickelt und vergleichsweise wenig kriegszerstört waren, und überdies verkehrsgünstig gelegene eisfreie Überseehäfen besaßen. Bevorzugt wurde hier Industrie angesiedelt und damit kamen tausende Fachkräfte aus anderen Sowjetrepubliken (als größte Nationalität Russen, gefolgt von den Weißrussen und Ukrainern). Faktisch führte das zu einer Veränderung der ethnischen Verhältnisse in Lettland und Estland. In Litauen hingegen, das wirtschaftlich weniger interessant und entwickelt war als die Nachbarrepubliken, blieben die Relationen zwischen den Volksgruppen relativ unverändert. Als in den 50er Jahren Nikita Chruschtschow dafür eintrat, nationale Probleme einvernehmlich zu lösen, nahm ihn die lettische Kommunistische Partei (KP) beim Wort und versuchte, die nationalen Freiräume zu erweitern, aber der stellvertretende Ministerpräsident Eduards Berklavs (1914–2000) scheiterte dabei, wurde abgelöst und verbannt. Die litauische KP taktierte vorsichtiger, wodurch entsprechende Folgen vermieden werden konnten. Neuere Forschungen geben Hinweise darauf, dass 1958/59 im sowjetischen Außenministerium diverse Pläne für „Goodwill-Aktionen“ auch gegenüber den baltischen Sowjetrepubliken erörtert wurden. Dem damaligen Ministerpäsidenten der Lettischen SSR, Vilis Lācis (1904–66) soll z. B. der Vorschlag eines Ausscheidens Lettlands aus der UdSSR unterbreitet worden sein, unter der Voraussetzung einer in engen Beziehungen zur UdSSR stehenden sozialistischen Staatsbildung.
Danach wurde es ruhig um die baltischen Staaten bzw. Sowjetrepubliken. Die zweite Generation der Exilbalten assimilierte sich allmählich. In den 1970er Jahren führte die Russifizierungspolitik dann jedoch zu einem Erstarken der Dissidentenbewegung. Über die wachsende Kritik an der sowjetischen Politik in den baltischen Ländern konnte man im Westen viel lesen, z. B. von den Umweltproblemen, die durch Projekte verursacht wurden, die in Moskau ohne Vor-Ort-Kenntnis beschlossen wurden. Und schließlich kamen in der Gorbatschow-Zeit auch Nachrichten von ökonomischen Schwierigkeiten. Die baltischen Republiken produzierten gut und reichlich, aber über das Produktionsergebnis verfügte Moskau. Vieles ging in andere Republiken und mit dem was zurückkam, konnten die Baltenrepubliken nicht immer zufrieden sein. Die Forderung nach „wirtschaftlicher Selbständigkeit“ wurde lauter. Gorbatschow wollte der UdSSR den demokratischen Umbruch bringen und deshalb wurden Demonstrationen nicht mehr gewaltsam aufgelöst.
Im April/Mai 1988 wurde in den baltischen Staaten vielerorts diskutiert, „Volksfronten“ zu gründen oder „Bewegungen zur Unterstützung der Perestroika“. Die kurze Zeit später stattfindenden Sängerfeste mit über 100.000 Teilnehmern wurden zu eindrucksvollen politischen Manifestationen. Die traditionellen Sängerfeste wurden hier zur Bühne des Protests gegen die Bevormundung aus Moskau, die 90er Jahren gelten daher auch als „singende Revolution“. Die eigentlichen Impulse für Veränderungen kamen aber aus der politischen Praxis und wurden von der Gorbatschow-Führung geduldet, weil mittels der „Volksfronten“ die „kooperationsbereiten“ Kräfte gesammelt wurden und diese gegebenenfalls als konstruktive Opposition fungieren konnten. Außerdem erhoffte man sich vom quasi Zwei-Parteien-System eine positive Resonanz im Westen.
In allen baltischen Staaten nahm zu gleicher Zeit die öffentliche Debatte um die Folgen des Hitler-Stalin-Paktes zu, bei der die Meinung vorherrschte, dass die ganze Misere in Politik, Kultur und Wirtschaft auf den zwangsweisen Beitritt zur UdSSR zurückzuführen sei. Moskau reagierte mit Zugeständnissen: Die alten baltischen Nationalflaggen und Hymnen wurden als nationale Symbole wieder zugelassen.
1989 kamen schließlich aus Estland Pläne für eine größere Autonomie in einer reformierten Sowjetunion. Der IME-Plan, ausgearbeitet von dem estnischen Reformkommunisten Edgar Savisaar (*1950) sah die Bildung einer Sonderwirtschaftszone vor, in der eine quasi eigene Währung umlaufen sollte und die Führungen der Republik über ihre Ressourcen verfügen konnten. Nur Betriebe mit Allunions-Bedeutung sollten noch von Moskau unterstützt werden. (IME, eine Abkürzung, bedeutet in der estnischen Sprache auch „Wunder“.) Die schließliche Reaktion der Moskauer Behörden auf den Plan war, zu erklären, dass 80 % aller Betriebe von Allunions-Bedeutung seien. Und das brachte selbst bei den gutwilligsten Oppositionellen höchsten Unmut; die Position, dass in der Unabhängigkeit alles besser sein würde, nahm zu.
Im Frühjahr 1990 wurde gewählt, die „Volksfronten“ errangen überall den Sieg, in Litauen einen mehr als erdrutschartigen. Fünf Abgeordnete der KPdSU blieben dort übrig, die wohl nie an Sitzungen des „Obersten Rates“ teilnahmen. Am 11.3.1990 erklärte der Vorsitzende des „Obersten Rates“ Vytautas Landsbergis (*1932) den Austritt Litauens aus der Union, bzw. er stellte klar, dass Litauen der Union eigentlich nie beigetreten sei. Moskau reagierte mit einer Wirtschaftsblockade, die jedoch verpuffte. Eine Art Doppelherrschaft war zu registrieren. Republik- und Unionsbehörden bestanden nebeneinander.
Anfang 1991 kam es zu Schießereien am Fernsehturm in Wilna, bei denen 14 Menschen umkamen. In Riga gab es wenig später ebenfalls Schießereien vor dem lettischen Justizministerium zwischen Unions- und Republikmiliz, auch mit mehreren Toten. Das Plebiszit, das Gorbatschow über eine erneute Union angesetzt hatte, wurde danach boykottiert. Ein eigenes Referendum brachte erstaunliche Mehrheiten für die Unabhängigkeit. Doch diese kam dann auf ganz andere Weise: nach dem Moskauer Augustputsch 1991 schieden die baltischen Republiken aus der UdSSR aus.
Zu den Ereignissen seit Beginn der Perestroika lässt sich insgesamt festhalten: Ursprünglich ging es der Bürgerbewegung um die Lösung innersowjetischer Probleme (Schutz der Umwelt), dann schien die Frage der Demokratie die wichtigste, danach die Nationalitätenfrage, und schließlich ging es um die Bewältigung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
Der raue Alltag der Unabhängigkeit brachte eine Reihe von Problemen, wie die Korruption (augenblicklich dominiert sie in der innenpolitischen Diskussion), unerfüllte Erwartungen bei der Anlehnung an den Westen und Spannungen im Zusammenleben der Nationalitäten sowie zahlreiche wirtschaftliche Schwierigkeiten, mal offensichtlich, mal – wie in neuester Zeit – hinter phantastischen statistischen Ergebnissen versteckt. Es wurden jedoch dennoch nicht die großen Konflikte, wie sie vielleicht vor zehn Jahren erwartet wurden.
Dazu trug nicht zuletzt eine neue Politikergeneration bei. Politiker und Politikerinnen, die inzwischen aus dem westlichen Europa und Amerika in ihre Geburtsländer zurück kamen, zeigten sich resistent gegen die Verlockungen der Macht, wie sie in sowjetischen Stagnationszeiten bekannt und üblich waren. Vaira Viķe-Freiberga (*1937), die Staatspräsidentin Lettlands, Toomas Henrik Ilves (*1953), der neue estnische Staatspräsident sowie Valdas Adamkus (*1926), der litauische Präsident sind hier zu nennen, andererseits – als negatives Beispiel – Lennart Meri (*1929) mit seinen „Königsallüren“. „Fassadendemokratie“ ist ein stehender Begriff in der baltischen Politikwissenschaft geworden. Ein vorzeigbarer Rahmen existiert, er wird aber ganz anders gefüllt als bei den westlichen Nachbarn.
Die Regierungen der baltischen Staaten wollten gleich nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit die Mitgliedschaft ihrer Länder in NATO und EU. Den Anträgen wurde nicht so schnell statt gegeben wie erhofft. Erste und zweite Kandidatenrunden wurden eingerichtet, Nachbesserungen verlangt u. ä. Doch die Terroranschläge in den USA am 11.9.2001 beschleunigten die Entwicklung. Die drei Länder wurden im Frühjahr 2004 Mitglieder von NATO und EU; eine politische Lösung, die inzwischen wieder nicht unumstritten ist.
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