Zoppot
Zoppot (kaschub. Sopòt, poln. Sopot)
Das Seebad Z. hat 39.624 Einwohner (2006) und eine Fläche von 17,31 km². Es liegt an der Westseite der Danziger Bucht in der Woiwodschaft Pommern (poln. województwo pomorskie), zwischen Danzig und Gdynia. Die mittlere Temperatur im Januar beträgt -0,7 °C, im Juli 17,0 °C, die jährliche Niederschlagsmenge ca. 590 mm. Ein kleiner Teil (ca. 5 %) der Z.er Bevölkerung sind ethnische Kaschuben. Seit den frühen 1980er Jahren nimmt die Bevölkerung Z.s aufgrund der hohen Lebenshaltungskosten im Ort ab.
Im 13. Jh. war Z. ein Fischerdorf, das 1283 unter die Lehnherrschaft der Zisterzienser von Oliwa kam und seit dem 16. Jh. zu einem Erholungsort der wohlhabenden Danziger Bevölkerung wurde. Nach der ersten Teilung Polen-Litauens 1772 unter brandenburgisch-preußischer Herrschaft, konnte Z. seine Position als beliebter Kur- und Badeort ausbauen und wurde 1870 an die Bahnverbindung Danzig-Köslin (poln. Koszalin) angeschlossen. 1901 folgte die Verleihung der Stadtrechte. Zu dieser Zeit besuchten Z. jährlich ca. 12.500 Kurgäste. 1920–39 fand sich Z. in den Grenzen der Freien Stadt Danzig wieder und 1939–45 dann sogar innerhalb der Stadtgrenzen von Danzig. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den Z. weitestgehend unzerstört überstand, fiel Z. im Rahmen der sog. Westverschiebung an Polen.
1824 entstand die erste, ca. 63 m lange Mole. Die zweite, 1928 erbaute, 512 m lange Mole ist die längste der Ostsee und eine der längsten in Europa. Z. bildet heute zusammen mit Danzig und Gdynia die Städteballung Dreistadt (poln. Trójmiasto) und ist ein bedeutendes Erholungszentrum, mittlerweile nicht nur für die regionale Bevölkerung. Z. bietet weiträumige Parkanlagen und sehenswerte Jugendstilarchitektur, beherbergt einige Institute der Danziger Universität, zwei Hochschulen, ein Museum, ein Theater, ist Veranstaltungsort des in Polen sehr bekannten Z.er Musikfestivals und Geburtsort des Schauspieler Klaus Kinski (1926-91).
Niewiadomy G. 2003: Trójmiasto. Gdańsk – Sopot – Gdynia. Gdynia.
