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Cetinje

Cetinje

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

Lage und Administration

Die Stadt C., Sitz des Präsidenten der Republik Montenegro, liegt in einer Höhe von ca. 670 m ü. d. M. am Fuße des Lovćenmassivs im sog. Karstfeld (Cetinjsko polje). Die im Tal des Flusses Cetina gelegene historische Hauptstadt Montenegros ist rund 12 km Luftlinie von der Küste des Adriatischen Meeres entfernt. Das Stadtgebiet umfasst 5 km², während sich das Gemeindegebiet auf 910 km² (6,6 % der Gesamtfläche Montenegros) erstreckt.

C. weist ein kontinentales Klima auf, das durch einen warmen, trockenen Sommer und äußerst regenreichen Frühling und Herbst gekennzeichnet ist, die C. zu einer der niederschlagsreichsten Städte Europas machen (Jahresdurchschnitt 4000 mm). Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 11 °C.

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2003 wies die Stadt eine Einwohnerzahl von 15.353 Personen auf. Die bei weitem größte Bevölkerungsgruppe stellen die Montenegriner (2003: 90,67 %) dar, während sich 4,62 % der Einwohner als Serben und 4,71 % als anderen Nationalitäten zugehörig deklarieren.

2 Kulturgeschichte

Als Gründer C.s gilt der von 1465 bis 1490 regierende Fürst der Zeta,
Kloster
Ivan Crnojević. Auf ihn geht die Gründung eines orthodoxen Klosters (Gründungsurkunde von 1485) zurück, das als Ursprung der Stadt C. angesehen werden kann. Für das Jahr 1495 ist die Inbetriebnahme der ersten Druckerei des Balkans in C. nachgewiesen. Zwischen 1485 und 1489 erhielt C. seine Funktion als Hauptstadt der Zeta, nachdem der Sitz des Metropoliten von Vranjina dorthin verlegt worden war.

Insgesamt sind die Angaben über C. bis Anfang des 19. Jh. nur spärlich. Offenbar bestand die „Siedlung“ bis dahin nur aus dem orthodoxen Kloster und einer Residenz. Die C.er Burg wurde wohl Mitte des 17. Jh. von den Türken zerstört und nicht mehr aufgebaut. Das Kloster wurde bei türkischen Angriffen u. a. 1692, 1712/14 und 1785 in Mitleidenschaft gezogen bzw. gänzlich zerstört, wurde aber stets wiederaufgebaut.

Das erste Privathaus C.s wurde 1832 von einem Bruder des Metropoliten (›vladika‹) Petar II. Petrović Njegoš gemeinsam mit einem Priester errichtet. In die 1830er Jahre fiel auch der Bau zweier bedeutender öffentlicher Gebäude: „Tablja“ (ein rundturmartiges Festungsgebäude) und „Biljarda“ (die Residenz Petars II., benannt nach dem darin befindlichen Billardtisch). Der „Tablja“-Turm diente vorwiegend zeremoniellen Anlässen, während die „Biljarda“ bis 1867 als Hofresidenz und danach als Sitz verschiedener staatlicher Einrichtungen und einer Schule diente.

Die Siedlung C. wuchs bis dahin nur äußerst langsam, so wird die Zahl
Nationalmuseum
der Häuser um 1850 mit nur rund 20 angenommen, ein Reisender schätzte die Einwohnerzahl des Residenzortes 1844 auf 100 Personen. Nichtsdestotrotz wurde 1864 das Grand Hotel Lokanda, das erste moderne Hotel Montenegros eröffnet, das 1979 einem Erdbeben zum Opfer fiel. Von 1863 bis 1867 erfolgte der Bau des Palastes von Fürst Nikola, in dem sich seit 1926 das Nationalmuseum befindet. 1872 dürfte die Einwohnerzahl C.s bei etwa 500 Personen gelegen haben. Nach der im Berliner Vertrag von 1878 festgelegten Unabhängigkeit Montenegros erlebte C. einen raschen Aufschwung. Durch die Anlage neuer Straßen wurde die Stadt ein wesentlich attraktiverer Anziehungspunkt für neue Ansiedler. Die verbesserte verkehrstechnische Lage der Stadt schlug sich in der erhöhten Einwohnerzahl nieder
Präsidentenpalast
, die 1890 bereits auf 2476 Menschen angestiegen war. In diese Jahre fiel auch der Bau neuer öffentlicher Gebäude in C., so wurden das Theater „Zetski dom“ (1884–88), das Schloss des Thronfolgers (1894/95) und die Kaserne „Vojni stan“ (1896) errichtet. Zu Beginn des 20. Jh. begannen auch vermehrt die Botschaften verschiedener Staaten das Stadtbild zu prägen, die teilweise auch heute noch zu den architektonisch interessantesten Bauten in C. zählen. In dieser Zeit brachte die Verbindung C.s mit dem Hafen Bar nochmals infrastrukturelle Impulse.

Im 1. Weltkrieg war C. von 1916 bis 1918 durch österreichisch-ungarische Truppen besetzt. Zwischen den beiden Weltkriegen war die Stadt das Zentrum des Bezirks bzw. der Banschaft Zeta. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges hatte C. den Status der Hauptstadt der Volksrepublik Crna Gora inne, bevor es 1946 durch Titograd abgelöst wurde.

Heute befindet sich C. durch seine Lage an der Hauptverkehrsroute Podgorica-C.-Budva in einer infrastrukturell günstigen Position, da die Stadt sowohl in Richtung Meer (Hafen von Bar, 67 km entfernt) als auch in Richtung des Landesinneren (z. B. Flughafen Podgorica, 29 km entfernt) über verhältnismäßig gute Anbindungen verfügt. In C. befinden sich heute Hochschulen für Schauspiel, Kunst und Musik, weiters hat die Stadt eine für ihre Größe beachtliche Zahl von Kultureinrichtungen (Nationalmuseum, Ethnografisches Museum, Njegoš-Museum u. a.) aufzuweisen.

Agičić D. 2003: C. als Hauptstadt Montenegros. Harald Heppner (Hg.): Hauptstädte in Südosteuropa. Wien, 171–183. Cetinje (http://www.cetinje.cg.yu) (Stand 12.12.2007). Fürst P. 2005: Montenegro auf dem Weg nach Europa. Wien. Mijović P. 1997: C. kao feniks. Cetinje. Radonjić B. 1955: C. und das montenegrinische Küstenland. Beograd.

(Martin Gabriel)

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