Riga (Bucht)
Rigaer Bucht (auch: Rigaer Meerbusen, estn. Liivi bzw. Riia laht, lett. Rīgas jūras līcis, russ. Rižskij zaliv); Teil der Ostsee zwischen den Staaten Estland und Lettland, weit ins Land hineingreifend, durch die Inseln Saaremaa (estn.) und Muhu (estn.) vor der offenen See geschützt. Die R. B. umfasst eine Fläche von 17.913 km² und ist bis 62 m tief. Wichtigster Zufluss ist die Düna. Aufgrund der nur oberflächlichen Vereisung zwischen Dezember und April sind die wichtigsten Häfen der R. B. Pärnu (Estland) und Riga (Lettland) ganzjährig nutzbar. Die Bedeutung Rigas ist nicht zuletzt auf die geschützte Lage in der R. B. zurückzuführen. Ihre strategische Lage ließ die R. B. im Laufe der Geschichte wiederholt zum Kriegsschauplatz werden. Heute sind ökologische Probleme vorherrschend. Diese resultieren generell aus der dichten Besiedlung der Küstengebiete und dem geringen Wasseraustausch der Ostsee mit dem Atlantik. Anteil daran haben aber auch die kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Wehrmacht in der Bucht versenkten Tonnen an Chemiewaffen, die intensive militärische Nutzung während der Sowjetzeit sowie die bis zu Anfang der 90er Jahre unzulänglichen Kläranlagen in den baltischen Küstenstädten.