Ostblock

Ostblock; im Kalten Krieg geprägter Begriff für die Gesamtheit der Staaten und kommunistischen Parteien, die – nach sowjetischem Verständnis – in politischer Konkurrenz zu einem von den USA geführten „imperialistischen Lager“ standen. Der Begriff geht zurück auf die „Zwei-Lager-Theorie“, welche Andrej A. Ždanov 1947 auf der Gründungskonferenz des Kominform als sowjetische Reaktion auf die sog. Truman-Doktrin und die Marshall-Plan-Politik der USA formulierte. Dem O. zugehörig galten neben der Sowjetunion (SU): Polen, die DDR, Ungarn, die Tschechoslowakei, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien und Albanien auch China, Nordkorea, Vietnam, die Mongolei und Kuba sowie die an der SU orientierten kommunistischen Parteien anderer Länder. Es gab jedoch zu keiner Zeit eine den ganzen O. umfassende Organisation. Verschiedene Konflikte führten zu einer Spaltung im O., die besonders deutlich in der Ära Gorbatschow zum Vorschein kam. Während die SU von der Brežnev-Doktrin abrückte und die politische Eigenverantwortlichkeit aller sozialistischen Länder betonte, distanzierten sich nun ihrerseits einzelne Staaten von dieser neuen Politik der SU. Mit der Entmachtung der einzelnen sozialistischen Parteien, der Auflösung des RGW und des Warschauer Paktes im Sommer 1991 zerfiel der O. endgültig.

Brzezinski Z. 1960: Der Sowjetblock. Einheit und Konflikt. Köln. Hacker J. 1983: Der Ostblock : Entstehung, Entwicklung und Struktur 1939–1980. Baden-Baden.

(Alexander Proskurjakov)

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