Zarajsk

Zarajsk (russ.)

Inhaltsverzeichnis

1 Geographie

Z. befindet sich 164 km südöstlich von Moskau im Moskauer Gebiet am Fluss Osëtr, einem Nebenfluss der Oka. Die Stadt liegt 160 m ü. d. M. und erstreckt sich über 7 km², die Einwohnerzahl beträgt 24.400 (2005). Seit 1778 ist Z. Zentrum des gleichnamigen Kreises. Dieser grenzt an das Gebiet Rjazanʹ. Das Klima ist gemäßigt kontinental geprägt, die mittlere Temperatur beläuft sich im Januar auf -10 °C, im Juli auf 17 °C, die Niederschlagsmenge erreicht 600 mm im Jahr. Z. ist ein Zentrum der Leichtindustrie.

2 Kulturgeschichte

Die 1146 in der Nikon-Chronik (›Nikonovskaja Letopisʹ‹) erwähnte „Stadt am Osëtr“ ist wohl mit dem späteren Z. identisch. Diesen Namen erhielt die Stadt jedoch erst im 17. Jh. 1225 erscheint Z. in den „Erzählungen über Nikola Zarazskoj“ (›Povesti o Nikole Zarazskom‹) als Siedlung ›Krasnoe‹, im 14. Jh. ist von „Novgorod am Osëtr“ die Rede.

1531 wurde der Kreml aus Stein errichtet, dessen Mauern und Türme vollständig erhalten sind. Hier befindet sich auch die "Nikolaj-Kathedrale" (Nikolʹskij sobor) von 1681. 1541, 1570, 1573 wurde Z. von den Mongolen angegriffen. 1608 besetzten polnische Truppen die Stadt. Die 300 bei der Verteidigung Gefallenen wurden in einem Hügelgrab beigesetzt. Nach dem Verlust der strategischen Bedeutung als Verteidigungsposten entwickelte sich Z. zum Handwerks- und Handelszentrum. Aus dieser Zeit (17.–19. Jh.) stammen v. a. Kirchen und zivile Bauten, so z. B. die klassizistischen „Handelsreihen“ (›Torgovye rjady‹) aus dem 18. Jh. Den regelmäßigen Grundriss erhielt die Stadt auf Anregung Katharinas II.

In der „Dreifaltigkeitskirche“ (Troickaja cerkovʹ, 1776) befindet sich ein „Museum für Geschichte, Architektur und Kunst“ (Istoriko-architekturnyj i chudožestvennyj muzej). Im Haus ihrer Familie befindet sich ein der Bildhauerin Anna S. Golubkina (1864–1927) gewidmetes Museum, die in Z. lebte und arbeitete. Die Stadt ist außerdem Geburtsort der Astronautin Larisa G. Požarskaja (1947–2002).

In der Siedlung Darovoe ist der Landsitz der Familie Dostojewskis zu besichtigen, hier verbrachte der Schriftsteller seine Jugendjahre. Zu den Besonderheiten des Kreises gehören weiterhin Ausgrabungsstätten mit Funden von der Steinzeit bis ins Mittelalter.

www.veszarajsk.narod.ru [Stand 27.4.2005]. www.zaraisk.h12.ru (http://www.zaraisk.h12.ru/history.php) [Stand 2.5.2005]. www.zaraisk.ru [Stand 29.7.2005].

(Ulrike Granaß)

Views
bmu:kk