Želiv

Želiv (tschech.; dt. hist. Seelau)

Das tschech. Prämonstratenserkloster Ž. liegt 10 km von der Kreisstadt Pelhřimov (dt. hist. Pilgrams) entfernt nördlich der Böhmisch-Mährischen Höhe am Fluss Želivka (dt. hist. Zeliwka). Der 406 m ü. d. M. gelegene Fremdenverkehrsort Ž. zählt 1100 Einwohner (2006) und hat eine Fläche von rund 26 km².

1139 wurde am Fluss Želivka vom Kloster Sázava ein Benediktinerkloster gegründet, das 1148 die Prämonstratenser übernahmen. Während des 13. u. 14. Jh. erhielt das Kloster das Patronatsrecht über zahlreiche Gemeinden und Klöster Im Zuge der Hussitenkriege wurde das Kloster in den 1420er Jahren wiederholt geplündert und kam in den weltlichen Besitz der Herren von Trčka (1468–1622), die hier eine Burg errichteten. Erst 1623 erhielten die Prämonstratenser das Kloster zurück. Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jh. erlebte das Kloster eine zweite Blütezeit. Es erfolgte der barocke Wideraufbau der Klosterkirche durch Giovanni Santini (1677–1723). 1950 wurde das Kloster von der kommunistischen Regierung geschlossen. Einige Zeit diente es als Internierungslager für Kleriker, nach 1954 als psychiatrische Anstalt. 1991 erhielt es der Prämonstratenserorden zurück.

(Katrin Bock)

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