Turaida
Turaida (lett., dt. hist. Treyden). T. ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Lettlands. Die mittelalterliche Burg wurde 1988 wieder aufgebaut und liegt im gleichnamigen Ortsteil von Sigulda. Die ursprünglich livische Burg wurde von einem Ältesten der Liven namens Kaupo errichtet und T. („Gottesgarten“) genannt. 1214, nach dem Sieg der Ordensritter über die Liven, erbaute der Bischof Philipp von Ratzeburg an der Stelle die Burg Fredeland, die 27 m hoch über dem Fluss aufragte. 1405–17, 1479–85 und 1556 war die Burg vom Deutschen Orden besetzt. 1559 verwüstete das russische Heer unter Ivan IV. Groznyj die Burg. T. wurde 1561 von Polen und 1601 von Schweden erobert. Seit dem 18. Jh. ist die Burg eine Ruine.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand eine Ansiedlung bei der Burg, die zum Villen- und Kurort ausgebaut wurde und ab 1938 Kreisstadt im Verwaltungsgebiet T. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde T. zum Stadtteil von Sigulda. Auf dem „Kirchberg“ (lett. Baznica Kalns) steht eine Holzkirche (1750), der älteste erhaltene Holzbau der Region Vidzeme. Das letzte Grab des einstigen Friedhofs ist ein beliebter Ausflugsort und ehemaliger romantischer Treffpunkt für verliebte Paare. Eine Schiefertafel erinnert an die Legende der „Rose von Treyden“, eines jungen Mädchens das einen Gärtner liebte und aus verschmähter Leidenschaft 1620 von einem polnischen Offizier erstochen worden sein soll.
Latvijas Pašvaldību Savienība (Hg.) 1999: Turaida, Enciklopēdija Latvijas Pilsetas. Riga, 460. Museum Turaida (http://www.turaida-muzejs.lv/) (Stand 18.9.07).