Krasnojarsk (Region)
Krasnojarskij kraj (russ., „Region Krasnojarsk“)
Die Region ist eine der an Bodenschätzen reichsten Gebiete Russlands. Sie zieht sich 3000 km von Nord nach Süd entlang des Flusses Jenissej und endet 1650 km hinter dem Polarkreis mit der Inselgruppe Severnaja Zemlja. K. ist mit 23,4 Mio. km² die zweitgrößte Region Russlands. Auf ihrem Wappen hält ein Löwe eine Schaufel und eine Sichel zwischen den Pranken.
Die Region umfasst den Autonomen Bezirk Taimyr (862.100 km²) und den Autonomiebezirk Ewenkien (767.600 km²). Die Region hat 3,12 Mio. Einwohner, davon leben rund 70 % in Städten. Größte Bevölkerungsgruppe sind die Russen. Es gibt Gemeinden von Ukrainern, Tataren und Deutschen. Indigene Völker machen nur knapp 1 % der Gesamtbevölkerung aus. Landschaftlich wechseln sich Steppe, Tiefebene, Tundra und Gebirge ab. Der Fluss Jenissej teilt die Region in das Westsibirische Tiefland im Westen und in das Ostsibirische Plateau im Osten. Von hier strömen die Flüsse Angara, Steinige Tunguska und Untere Tunguska in den Jenissej. Die höchste Erhebung ist der Berg Grandiosny (2922 m).
Norilʹsk ist das industrielle Zentrum der Region. Die Stadt ist die weltweit ergiebigste Produktionsstätte für Polymetalle. Sie liegt 320 km nördlich des Polarkreises und wurde 1935 unter Stalin von Zwangsarbeitern erbaut. Hier liegen die weltweit reichsten Vorkommen an Nickel, Kobalt und Kupfer. Durch die nördlichste Eisenbahnlinie der Welt ist Norilʹsk mit dem 175 km entfernten Jenissej-Hafen in Dudinka verbunden. In einem Umkreis von 180 km um Bergwerke und Hüttenbetriebe ist der Wald abgestorben und der Boden verseucht, Luft und Wasser sind stark verschmutzt.
International bekannt war der ehemalige Gouverneur der Region, Aleksandr I. Lebedʹ(1950–2002). Der während seines Dienstes als russischer Armeekommandeur in Tschetschenien bekannt gewordene General widmete sich während seiner Amtszeit speziell dem Kampf gegen kriminelle Strukturen, bis er bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben kam.
