Příbor

Příbor (tschech.; dt. hist. Freiberg)

Die mährische Stadt P. liegt auf beiden Seiten des Flusses Lubina östlich der Beskiden im Kreis Nový Jičin. P. hat eine Fläche von ca. 22 km², liegt 278 m ü. d. M. und zählt rund 8800 Einwohner (2006).

P. wurde um 1250 gegründet und gehörte zur Herrschaft Hukvaldy (dt. hist. Hochwald) des Olmützer Bistums. In dem Marktort hielt sich der 1995 heilig gesprochene Jan Sarkander (1576–1620) für einige Jahre auf. 1694 regte der Olmützer Bischof die Gründung eines Piaristenkollegs an. Das Kolleg und die 1875 entstandene Lehrerbildungsanstalt ließen die Stadt zum Bildungszentrum für das nordöstliche Mähren werden. Im 19. Jh. wandelte sich P. zu einer Industriestadt (v. a. Strumpf- und Hutfabriken). 1900 lebten hier 4604 Tschechen, 322 Deutsche und 160 Juden, 1930 waren von 4882 Bewohnern nur noch 212 Deutsche. Nach dem Münchner Abkommen wurde P. am 10.10.1938 an das Deutsche Reich angegliedert.

P. ist der Geburtsort des bedeutenden Arztes u. Psychoanalytikers Sigmund Freud, der auch seine drei ersten Lebensjahre dort verbrachte. Seit 1969 existiert in der Stadt ein Freud-Museum. Der historische Kern P.s steht unter Denkmalschutz.

(Katrin Bock)

Views
bmu:kk