Moldova-Siret (Senke)

Culoarul Moldova-Siret Verhältnismässig niedrige Untereinheit des westlichen Teils des Moldauischen Plateaus (rumän. Podişul Moldovei), die als einen unvolkommenen Talkorridor betrachtet werden kann. Er ist von den Flüssen Suceava (ukrain. Sučava, ungar. hist. Szucsáva), Moldova (dt. hist. Moldawa), Bistriţa (dt. hist. Bistritz, ungar. hist. Beszterce) und Siret (ungar. Szeret) in drei Talabschnitte geteilt. Sie werden durch Berge getrennt (Ciungi – 689 m). In den breiten Senkungen haben sich Talauen und niedere Flussterrassen mit verhältnismäßig fruchtbaren Böden entwickelt. Die größten Flüsse (Siret und seine Nebenflüsse) fließen in die O. S. vom Nordwesten, parallel zum östlichen Rand der Ostkarpaten.

Aufgrund günstiger Bedingungen für die Landwirtschaft und den Verkehr, ist M.-S.-Senke für rumänische Verhältnisse dicht bevölkert (ca. 430.000 Einw., mit einer mittleren Bevölkerungsdichte von über 200 Einwohner/km²). Die einzige Großstadt der Senke ist Bacău (ungar. Bákó), die wirtschaftliche Hauptstadt der Region. Weitere, bedeutende Städte sind Rădăuţi (dt. hist. Radautz, ungar. hist. Radóc, jidd. hist. Radevits, poln. hist. Radowce, ukrain. Radivci), Adjud, Buhuşi (jidd. hist. Buḥuš). Hier liegt auch die erste Hauptstadt der Moldau – Baia, die bereits im 17. Jh. städtischen Charakter verlor, mit interessanten Kirchen und Kirchenruinen von den 15.–16. Jh.

(Alexandru Ungureanu)


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