Masuren (Seenplatte)
Masurische Seenplatte (poln. Pojezierze Mazurskie)
Östlichste der drei großen Seenplatten in Polen. Als M. S. wird das Seengebiet zwischen den Flüssen Passarge (Pasłęka) im Westen und Rozpuda im Nordosten der polnisch-litauischen Grenze bezeichnet. Innerhalb der M. S. unterscheidet man zwischen der Allensteiner Seenplatte, (Pojezierze Olsztyńskie), Sensburger Seenplatte (Pojezierze Mrągowskie), der Masurischen Tiefebene (Równina Mazurska), den eigentlichen Masurischen Seen (Kraina Wielkich Jezior Mazurskich), dem Angerapper Land (Kraina Węgorapy), der Lycker Seenplatte (Pojezierze Ełckie) und dem Stablack (Garb Szeski).
Die Landschaft der heutigen M. S. wurde im Pommerschen Stadium der letzten Eiszeit geformt. Charakteristisch ist das Auftreten zahlreicher kleinerer und größerer Seen (7 % der Gesamtfläche der M. S.) in den glazial geprägten Geländeformen. Die Mächtigkeit der glazialen Formationen ist teils sehr stark. In der Gegend um Giżycko und Rastenburg (Kętrzyn) übersteigt sie 200 m. Höchste Erhebung der M. S. ist der Stablack mit 309 m ü. d. M.
Die M. S. ist die Region Polens mit dem höchsten Anteil an Gewässerflaächen. Hier liegt der größte Seen Polens: Der Spirdingsee (Śniardwy, 113,8 km²) und der Mauersee (Mamry 104,4 km². Tiefster See der M. S. ist der Große Babantsee (Babięty Wielkie) mit 65 m. Das Netz an Fließgewässern ist arm und die Länge der Fließgewässer gering. Längster Fluss der M. S. ist die Alle (Łyna). Die M. S. gehört klimatisch zu den kältesten Regionen Polens. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 6 °C, die mittlere Temperatur im Januar liegt bei –4 °C, im Juli ca. 18 °C. Das Jahresniederschlagsmittel beträgt 550-700 mm. Lange Winter (110-120 Tage) und kurze Sommer (70-80 Tage) charakterisieren die Region.
Größte zusammenhängende Waldlandschaft ist die Johannisburger Heide (Puszcza Piska) mit einer Fläche von ca. 700 km². In der M. S. sind 102 Naturreservate und zahlreiche Einzelobjekte als Naturdenkmale ausgewiesen. Das Gebiet zeichnet sich durch eine differenzierte Fauna aus. Heimisch sind Elche, Luchse, Wölfe und Wisente. Zu den seltenen Vogelarten zählen Weißkopfseeadler und Schwarzstorch. Unter den zahlreichen Fischarten kommen vor allem Lachse vor.
Dworak M. 2005: Wielkie jeziora mazurskie: mapa turystyczna.