Sajó

Sajó (ungar., slowak. Slaná, dt. hist. Salze, Salza). S. ist ein im Slowakischen Erzgebirge bei der im Mittelalter berühmten Bergbaustadt Dobšiná entspringender Nebenfluss der Theiß mit einer Gesamtlänge von 229 km, davon 110 km auf slowak. Gebiet.

Seit frühesten Zeiten diente das S.tal als ein bequemer Weg aus dem Erzgebirge in Richtung Tiszatiefebene. Im mittelalterl. Ungarn verband es die königl. Hauptstadt Gran (ung. Esztergom, slowak. Ostrihom) mit den Komitaten Gömör und Aba sowie der reichen Zips. Neben Dobschau wurden auch andere wichtige Städte an dem Fluss gegründet, nämlich die Bergbaustadt Rosenau und Miskolc,

Zwei bedeutende Schlachten wurden am S. ausgetragen: die erste 1132, als der ung. Thronprätendent Boris Koloman den blinden König Béla II. herausforderte. 1241 wurde das ung. Heer unter Béla IV. am S. von den Mongolen des Batu Khan vernichtet.

Ortvay T. 1882: Magyarországi régi vízrajza a XIII. sz. 2 Bde. Budapest. Šmilauer V. 1932: Vodopis starého Slovenska. Bratislava. Varsík B. 1990: Slovanské (slovenské) názvy riek na Slovensku a ich prevzatie Maďarmi v 10.-12. storočí. Bratislava.

(Marek Klatý)