Oberthrakische Tiefebene
Oberthrakische Tiefebene (bulg. Gornotrakijska nizina).
Die O. T. liegt auf durchschnittlich 160 m ü. d. M. zwischen den Gebirgszügen Sredna gora (im Norden), Rhodopen (im Süden), Sakar und Strandža (im Osten). Sie wird durch die Anhöhe von Čirpan in die Becken von Plovdiv-Pazardžik und Stara Zagora geteilt. Ihre Länge beträgt 180 km, die Breite ca. 50 km und die Fläche über 6000 km². Das Klima ist gemäßigt kontinental. 1916 wurde ein Temperaturmaximum von + 45,2 ° C gemessen. Ca. 540 mm beträgt die jährliche Niederschlagsmenge. Die Flüsse Marica und Tundža durchfließen die Region, die seit frühesten Zeiten besiedelt ist. Bereits die Thraker gründeten hier eine Reihe von Siedlungen, darunter auch Plovdiv. Zu den wichtigen Städten heute zählen u. a. Chaskovo, Pazardžik und Svilengrad. Die seit dem Altertum intensive wirtschaftliche Nutzung hat zur Vernichtung der natürlichen Vegetation geführt, so dass nur kleine Wälder erhalten geblieben sind (die sog. ormani entlang des Flusses Tundža). Auf der fruchtbaren Schwarzerde werden Gemüse, Weizen u. a. Kulturpflanzen sowie Weintrauben und Obst angebaut. Der industrialisierte Abbau von Braunkohle (etwa 70 % des gesamten Vorkommens im heutigen Bulgarien) im Marica-Becken hat deutliche Folgen für die Umwelt.
Kiradžiev S. 1990: Gornotrakijskata nizina. Sofija.